Erstellt am:30.11.2014

Der Bad Godesberger Skulpturenpark

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 – von der Redoute bis in den Stadtpark  von Dr. Martin Ammermüller
Vorsitzender des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V.
Bilder und weiterführende Texte sind dem Stadtrundgang entnommen.
 

 
 

 

1. Die Godesberger Nymphe

Standort: Vor der Redoute im Vorgarten links (bei Blick auf die Redoute) seit 1988 [1912 bis 1949 an Mündung des Godesberger Bach]

Künstler: Bildhauer Georg Kolbe (1877-1947) hat diese Nymphe speziell für Godesberg geschaffen.

[Geschenk der Familie Karl von der Heydt]

Die vor der Redoute aufgestellte Plastik der Nymphe hat eine erstaunliche Geschichte. Als die Rheinuferanlagen neu gestaltet werden sollten, war es der Bankier Karl von der Heydt, der an der Elisabethstrasse sein Schloss als Sommersitz erbaut hatte und nun als Gönner auftrat. Er wohnte in Berlin und war als Mäzen für den aufstrebenden Bildhauer Georg Kolbe aufgetreten. Ein Kolbe-Plastik sollte 1912 das Rheinufer schmücken. Es war eine Marmorfigur einer jungen Frau, die als Nymphe unbekleidet, dem Godesbach entstiegen war und den Blick auf das Siebengebirge richtete. Kaum war die Plastik am Rheinufer aufgestellt worden brach ein Sturm der Entrüstung los. Sittlichkeitsapostel führten einen bitterernsten Streit, der heute im Zeitalter der Sexfreiheit zeigt wie sehr sich die Zeit gewandelt hat. Die Plastik blieb noch bis 1948 am Rheinufer stehen. Am 22.10.1948 wurde ihr der Kopf abgeschlagen. Mitte Januar 1949 wurde sie auf dem Bauhof gelagert. Dann wurde 1952 auch der abgeschlagene Kopf gefunden und die Skulptur gelangte in einen Garten. Der Kölner Sammler Leo Haubrichs erwarb die Skulptur. 1987 konnte die Skulptur durch die Stadt von den Erben erworben werden. Nun steht sie vor der Redoute.
 

 
 

 

2. Der Brunnen „Faun und Nymphe“

Standort: Links (bei Blick auf die Redoute) von der Redoute, zwischen dem Haus an der Redoute.

Künstler: Bildhauer Wilhelm Neumann-Torborg (1856–1917) hat 1900 den Brunnen für Villa Wacholderhöhe geschaffen.

 [Geschenk der Familie Karl von der Heydt]

Eine Umsetzung des Brunnens erfolgte im Mai-Juni 2013 durch den Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V.
Der Brunnen stand bisher vor dem Haus an der Redoute und konnte dort an dem wenig ansprechenden Platz nicht betrieben werden. Der Heimatverein sorgte mit Unterstützung der Stadt Bonn für die Umsetzung dieses Meisterwerks und trug die reinen Umsetzungskosten von rd. 7.000 €. Der neue Standort zwischen Redoute und Haus an der Redoute lässt den Brunnen erst voll zur Geltung kommen und trägt zur weiteren Verschönerung der Redoute und ihrer Umgebung bei.

 
 
 


 

3. Die „Anglerin“

Standort: Vor der Redoute am Springbrunnen

Künstler: Adolfo Cipriani um 1885 geschaffen.

[Geschenk der Frau Ringsdorff 1920]

Die kleine ,,Anglerin" wurde um 1885 von dem italienischen Bildhauer Cipriani geschaffen, stand ursprünglich in der Villa Stollwerk und wurde in den 1920er Jahren von Frau Ringsdorff der Gemeinde geschenkt. Nach verschiedenen weiteren Standorten, hat die kleine "Anglerin" 1965 ihren Platz vor der Redoute gefunden.
Durch den Einsatz des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte e.V. wurde diese Figur der Anglerin, zusammen mit der Plastik der Nymphe, als Beitrag zur Sanierung der Redoute 2011 gereinigt und restauriert.

 

 
 

4. Der „Schlangenadler“

Standort: Vor der Redoute im Vorgarten rechts (bei Blick auf die Redoute)

Künstler: Unbekannt

Dieser Adler war früher Brunnenbestandteil und steht jetzt auf einem ehemaligen Denkmalsockel.
 

 
 



 

5. 6 Statuen für Tanz, Gesang, bildende Kunst, Musik, Wissenschaft und Dichtkunst

Standort: Auf dem Dach der Redoute.

Künstler: Unbekannt [Seit 1792 auf dem Dach, 1926 neu aufgestellt]

 

 

 

 
 

6. Beethovenstele

Standort: Hinter der Redoute, in Verlängerung des Gartensaals zum Redoutenpark seit 2010

Künstler: Franz Rotter (1910–1989) hat um 1955 den Bronzekopf geschaffen.
Hinter der Redoute und am Anfang des Redoutenparkes steht nun diese von Franz Rotter in den 1960er Jahren geschaffene Natursteinsäule mit den markigen Kopf von Ludwig van Beethoven und soll an die Begegnungen mit Haydn erinnern. Lange stand sie versteckt und verschmutzt hinter dem Redüttchen. Die Sanierung ermöglichte Ernst-August Hörig, der Spenden sammelte und diese dem Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte übergab. Im August 2010 konnte die gereinigte Natursteinsäule neu aufgestellt werden.

 

 
 

 

7. „Flora“
Standort: Foyer des Hauses an der Redoute

Künstler: Gustav Eberlein (1847–1926) hat Skulptur um 1892 für Kuppelhalle der Villa Wacholderhöhe
geschaffen.
 [Geschenk der Familie Karl von der Heydt]

 

 
 


 

8. Geiger mit Frau und Kind

Standort: Kurfürstenallee 8 vor der Musikschule seit 1992

Künstlerin: Christiane Opiela (1941–2009)
 
 


 

9. Probussäule

Standort: Stadtpark rechts vom Rosenrondell (bei Blick auf die Redoute)
[etwa 1892 bis 1972 im Park der Villa Wacholderhöhe, ab 1973 auf dem Theaterplatz]

Künstler: Bildhauer Wilhelm Neumann-Torborg (1856–1917) hat Säule für Park der Villa Wacholderhöhe geschaffen.

[Geschenk der Familie Karl von der Heydt]

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10. Brunnen „Knabe an der Quelle“

Standort: Stadtpark links vom Rosenrondell (bei Blick auf die Redoute)
[1905 bis 1968 zwischen Rathaus und Redoute ]

Künstler: Naoum Aranson (1873–1943)

[Geschenk der Familie Wendelstadt 1905 an Godesberg]
 Naoum Aranson (1872- ca. 1943) war ein russischer Bildhauer, der in Paris lebte. Er war Schüler Rodins.
 Die Erwerber, die Brüder Wendelstadt, schenkten die Skulptur und den Gartenstreifen entlang der Kurfürstenstrasse der damaligen Gemeinde Bad Godesberg.
1968 wurde wegen der Verbreiterung der Strasse der Brunnen an seinen jetzigen Standort verlegt.
 
 
 


 

11. Geschichtssäule

Standort: Stadtpark an dem Übergang zur Straße Michaelshof

Künstler: Bildhauer Achim und Mark Hippel

[Geschenk des VHH 2005]

 
 


 

12. Stollwerkkreuz

Standort: Stadtpark an der Ecke Koblenzer Straße / Am Kurpark

Künstler: Unbekannt
 
 


 

13. Stahlskulptur „Ohne Namen“

Standort: Stadtpark hinter dem Kleinen Theater an der Kurfürstenallee

Künstler: Bernhard Müller-Feyen (1931–2004)

[Leihgabe des Ehepaars Peter und Karin May seit 1998]

Das Museum der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler präsentierte 2004 eine Werkschau, die die enorme Spannweite im künstlerischen Schaffen von Bernhard Müller-Feyen belegte.
Internet: www.archiv-bernhardmuellerfeyen.de
 
 
 

 

14. Aluminiumguss „Struktur IV/III AP"

Standort: Stadtpark am Trinkpavillon hinter der Stadthalle seit 1971

Künstler: Paul Julius Geissler
 
 


 

15. Mahnmal „Leid an der Mauer“
Standort: Stadtpark hinter der Stadthalle nahe Friedrich-Ebert-Straße

Künstler: Bildhauer Dieter Popielaty

[Kopie vom Bezirk Berlin-Steglitz 1965 geschenkt]

 

 
 

16. Wettersäule von 1876

Standort: Stadtpark hinter dem Musikpavillon der Stadthalle

Künstler: Unbekannt

[ Geschenk des Verschönerungsvereins 1876]

Die älteste Wettersäule Deutschlands stammt aus dem Jahr 1876 und steht heute an der Stadthalle. 1876 ergriff der damalige "Verschönerungsverein" Vorgänger des heutigen Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte die Initiative. Ergebnis war der Obelisk aus Sandstein auf einem viereckigem Podest. Der erste Standort war an der der Redoute. 1904 wurde die Wettersäule an den Mineralbrunnen in Brunnenallee versetzt. Als 1955 die neue Stadthalle gebaut wurde gelangte sie an den heutigen Platz
 
 

17. Skulpturen „Bildnis eines Papstes“ und „Die Frau des Franzosen“

Standort: Stadthalle Innenhof

Künstler: Floriano Bodini (8.1.1933–2.7.2005)
hat 1968 und 1958 die Skulpturen geschaffen.
Text: Wikipedia
Nach dem Abschluss an der höheren Kunstschule studierte Bodini an der Accademia di Brera als Meisterschüler von Francesco Messina Bildhauerei. Im Jahr 1958 fand seine erste Einzelausstellung statt. 1968 wurde seine Holzskulptur „Bildnis eines Papstes“ Bestandteil der Sammlung der vatikanischen Museen, wodurch man in weiteren europäischen Ländern auf ihn aufmerksam wurde. 1970 wurde er mit dem Bolatti Preis ausgezeichnet. 1977 erhielt Bodini von der Accademia Nazionale di San Luca den „Preis des Präsidenten der Republik für Skulptur“. Von 1978 bis 1987 war Bodini Leiter des Lehrstuhls für Bildhauerei an der Accademia di Carrara, von 1991 bis 1994 amtierte er als Präsident der Akademie. 1987 wurde er als Professor für plastisches Gestalten an die Technische Hochschule Darmstadt berufen, den Lehrstuhl hatte er bis 1999 inne. Ab 1985 begann sein umfangreicher Zyklus großer öffentlicher Arbeiten, unter anderem in Mailand, Parma und Varese. 1996 wurde er mit dem Michelangelo-Buonarroti-Preis für Skulptur ausgezeichnet.

In seinem Geburtsort Gemonio gibt es ein nach ihm benanntes Museum.
 
 
 

18. Der Husarenstein

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Das Regiment wurde 1815 in Schlesien formiert und stand bis 1852 in Provinz und Stadt Posen. Anschließend wurde Bonn Heimat des Regiments. Anlässlich seines 50-jährigen Dienstjubiläums am 1.1.1857 wurde der damalige Prinz von Preußen (spätere König und Kaiser Wilhelm I.) von König Friedrich Wilhelm IV. zum Chef jenes 7. Husarenregiments ernannt. Mit seiner Thronbesteigung am 8. Januar 1861 erhielt das Bonner Regiment entsprechend den Namen "Königshusaren-Regiment" (1. Rheinisches) Nr. 7. 

Die Husaren waren in Bonn als "Lehm-Ops" bekannt, ein Name, der von den Ziegelbäckern herrührt, denen die Husaren bei ihrem täglichen Ausritt auf den Exerzierplatz im Tannenbusch begegneten. Diese riefen "Lehm op" (Lehm herauf), wenn ihr Vorrat zu Ende zu gehen drohte. 

Das Regiment war an allen großen Kriegen beteiligt und stand in Stadt und Region in größtem Ansehen. Insbesondere die Rückkehr des Regiments aus dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 gestaltete sich zu einem großen Fest in Bonn. Untergebracht waren die Husaren zunächst in der früheren Kaserne am heutigen Friedensplatz, später in der Kaserne Graurheindorfer Straße.

 
 
 

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