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Rundgang Teil 4: von der Rheinaue über Friesdorf, Schweinheim, Marienforst, Heiderhof


Nach dem Rundgang durch die Rheinaue und einer Einkehr im
Restaurant "Rheinaue" gehen wir

 


 

mit dem Blick auf den Rosengarten und die Bundesministerien
in Richtung Kennedyallee.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c2/Bonn-Forschungszentrum_Caesar.jpg

Kurz vor der Kennedyallee befindet sich das
Bonner Forschungszentrum Caesar.

Luftaufnahme: Wolkenkratzer / Wikimedia.org

 

Hier gelangen wir nun in die ehemalige Amerikanische Siedlung (Wohnungen der ehemaligen Amerikanischen Botschaft). In der früheren Plittersdorfer Aue, nördlich des Ortskerns von Plittersdorf, wurde 1951 auf rund 43 Hektar diese Wohnsiedlung mit 458 Wohneinheiten sowie  Geschäften, Kino, Hallenschwimmbad ,  Schule, Sportplatz und Werkstätten errichtet. Im Volksmund wurde diese Siedlung auch "Klein-Amerika" genannt.

Nach dem Wegzug der Botschaften wurden die Wohnungen saniert und neu vermietet. Die Geschäfte, das Kino, Schwimmbad und Werkstätten wurden niedergelegt und das Gelände wird nun neu bebaut.

 

 

 


 


Die im amerikanischen Kolonialstil erbaute, am 18.7.1952 eingeweihte "Stimson Memoriel Chapel" wurde von  US-Präsident Bill Clinton am 20.6.1999 bei seinem Deutschlandbesuch der Stadt Bonn geschenkt.
Geschäfte, Kino, Hallenschwimmbad ,Schule, Sportplatz und Werkstätten sind 2014 verschwunden und ein neues Wohngebiet mit Einkaufsmöglichkeiten wurde dort errichtet.


 

 

An der Kennedyallee finden wir die Bonner Nebenstelle des Deutschen Museums mit einem Exemplar des Transrapid.


Einige Schritte weiter ist das Wissenschaftszentrum/Stifterverband der Deutschen Industrie.



Vorbei an den neuen Bauten an der Kennedyallee  kommen wir zum Kennedydenkmal.

 

 

Ein Werk der Künstlerin Marlene Dammin-Darius und des
Künstlers Herm-Jörg Barner aus dem Jahr 1989

 

Wenn wir uns dann umdrehen steht das Hochkreuz vor uns.

Das Hochkreuz früher,

 

 


heute umbraust vom Verkehr der Bundesstrasse 9.
Dahinter die U-Bahnhaltestelle Hochkreuz/Deutsches Museum.

 

 

Über 600 Jahre stand das  Hochkreuz (wie oben auf der alten Ansicht) an der Landstrasse zwischen Bonn und Godesberg. Die Zeit hinterließ ihre Spuren an dem Denkmal aus dem 14. Jahrhundert. Die erste Renovierung erfolgte 1855/56. Die Verbreiterung der Straßen erforderte 1957 eine Versetzung um 50 m Richtung Süden.

Zur Sicherung wurde das alte Original 1979 erneut abgebaut, restauriert und dann im Skulpturenhof des Rhein. Landesmuseums in Bonn aufgestellt. An der heutigen U-Bahn-Haltestelle steht jetzt eine maßstabsgetreue Kopie des Denkmals.


Vom Hochkreuz gehen  wir westwärts über die Hochkreuzallee nach Friesdorf, auf der Karte von links unten zum Klugterhof, Heute Klufterhof.

Wir erkennen auch die zwei Täler: Klufterbachtal oberhalb des Klufterhofes und rechts das Annabergertal mit dem früheren Alaumwerk.

Der Klufterhof in Friesdorf.

 

 

Bereits in der karolingischen Zeit befand sich an dieser Stelle ein Weingut, das am Ende des 9. Jahrhunderts an das Stift Gandersheim kam.
Im Truchsessischen Krieg Ende des 16. Jahrhunderts (siehe Folge: Godesburg) brannte der alte Klufterhof ab. Er wurde Anfang des 17. Jahrhunderts durch die Abtei Heisterbach wieder aufgebaut.










Der Klufterhof war früher von Sümpfen umgeben, alte Flurbezeichnungen wie " Obermaar" und "Kluftermaar" weisen darauf hin. Ein Blick über das Eingangstor  zeigt uns dass der Klufterhof tiefer als das heutige Straßenniveau  im Gummegraben liegt.
Die Gumme ist ein verlandeter prähistorischer Rheinarm der sich von Lannesdorf, an der Godesburg vorbei, durch Friesdorf, um die Innenstadt von Bonn herum  bis nach Brühl verfolgen lässt.

 

 

Wir gehen nun weiter in Richtung Klufterbachtal und erreichen am Ende der Hochkreuzallee eine Grünanlage mit zwei Steinkreuzen.

Das Löltgenkreuz von 1641 und das Reinartskreuz von 1669. Beide Kreuze weisen auf einen alten Begräbnisplatz an der früheren Servatiuskapelle hin. Sie stand am Rande einer ausgegrabenen Römervilla. Sie war Filialkirche der Abtei Heisterbach. Sie verfiel ab dem 17. Jahrhundert, bedingt durch Kriege und Verarmung der Bevölkerung und wurde um 1790 aufgegeben. Die Altvorderen hatten durch Umleiten des Klufterbaches eine ebene Fläche geschaffen um die Aufstellung der Prozessionen aus der Umgebung zum Fest des hl. Servatius (13.Mai) zu ermöglichen.

Dort konnte der Segen  empfangen werden  und durch Benetzung der Augen mit dem heilenden (alaunhaltigen) Wasser des Klufterbaches Gesundheit für das Augenlicht zu erlangen. Ein Brauch der heute noch im rechtsrheinischen Stadtteil Pützchen gepflegt wird.

(Text: Karl Josef Schwalb aus dem Heft "Ein Spaziergang durch Friesdorf 2004")

 

 

 

Wenige Schritte weiter war der Bauplatz einer römischen Villa auf Erosionsresten der Mittelterrasse des Rheines. Ihre Trümmer wurden bei Ausgrabungen 1886, 1920-21und 1954/56 freigelegt.

Eine der letzten noch vorhanden Tafeln eines geologischen Rundganges durch Godesberg. Sie wurden fast alle beschädigt oder zerstört.

Eine Überarbeitung erfolgte 2014. Weitere Informationen: http://www.bonn.de/@geo-lehrpfad

 

 

 

Die Strasse "An der Arndtruhe" erinnert an das 1945 abgebrannte Hotel-Restaurant "Arndtruhe". Ernst Moritz Arndt und andere prominente Gäste genossen hier das von Anton Wolter für seinen Gasthof "An den Felsenkellern" gebraute Bier.
Die Bezeichnung hatte die Schankwirtschaft von den Felsenkellern, die einige Schritte hinter dem Wolterschen Haus in den Fels gebrochen waren.

Im Klufterbachtal in kann man noch die Einganstüre und die Lüftungsstürme des Aufbewahrungsortes des Bieres im Hang des Berges erkennen.  Sie waren eine vorzügliche Kühlmöglichkeit für das gebraute Bier.

 

 



Auf der Aufnahme oben aus dem Jahre 1906 erkennt man die Lage der Arndtruhe außerhalb von Friesdorf. Links unten das "Malzmühlchen" eine kleine Wassermühle. Inzwischen sind die Äcker und Feuchtgebiete verschwunden und die Gebiet bebaut.

Zustand des Wohnhause von Anton Wolter als Gaststätte. Im Hintergrund rechts das Malzmühlchen. (Alle Fotos der Arndtruhe: Godesberger Heimatblätter)

1855 erwarben die Brüder Nikolaus (1798) und Anton Wolter(1807) als Bonner Bierbrauer die Felsenkeller und die Grundstücke jeder für sich getrennt gekauft. Nikolaus ging nach den voraussehbaren Streitigkeiten mit seinem Bruder zurück nach Bonn.

Nach dem Tod seiner 1. Frau 1862, er hatte mit ihr 10 Kinder, heiratete Anton Wolter nochmals, doch die Ehe war nicht glücklich und Anton sperrte sich gegen jede technische Neuerung und war mit seiner Brauerei nicht mehr konkurrenzfähig. Er zog zu seiner Tochter Anna an die Mosel. Dort verstarb er 1883.

Zwei seiner Söhne Lorenz und Ernst verschuldeten sich mit der Brauerei und stellten den Brauereibetrieb ein.

Ein weiterer Bruder, Peter Anton, führte im alten Wohnhaus eine Gastwirtschaft. Er verkaufte seinen Anteil an seine Geschwister Mina, die Witwe von Joh. Wallraff, und Agnes Glasmacher, geb. Wolter.
Mina betrieb bis zur Jahrhundertwende die Gastwirtschaft.

Dann übernahm Ihr Schwiegersohn Josef Lövenich, verheiratet mit ihrer Tochter Maria das gesamte Anwesen. Lövenich baute das Haus zu einer großen Hotelgaststätte mit der Bezeichnung Waldschlößchen. In der Erinnerung an die früheren Besuche von E.M. Arndt wurde dieses Haus zur Andtruhe.

Josef Lövenich, sammelte Erinnerungsstücke von Arndt und verkaufte sie 1921 an die Stadt Bonn. Sie sind heute im Bonner Stadtarchiv und im Ernst Moritz Arndthaus am Bonner Rheinufer.


Eine Tochter von Anton Wolter, Wilhelmine geb. 1847, betrieb mit J. Wallraff das Malzkaffeerestaurant (Ehemals Malzmühlchen)
Zustand 2011.


Bauzustand 1925 (Foto: Godesberger Heimatblätter)

Der Nachfolger von Josef Lövenich baute noch einen Saal an und betrieb erfolgreich die Arndtruhe. Sie wurde 1945 zerbombt.

Wir haben  nun verschiedene Möglichkeiten in den Ortskern zu gehen:
Über die Klufterstrasse oder die Strasse an der Kumme, nun nordwärts, zum heutigen Mittelpunkt von Friesdorf  dem Klufterplatz.

Der Klufterplatz, früher "Waasem" genannt, ist der Dorfmittelpunkt. Hier steht dieses Steinkreuz aus dem Jahr 1760. Gestiftet von Johannes Wurm und seiner Ehefrau Margareta Schreiners.

Wir wenden uns nun bergwärts in die Annaberger Straße.

An der Annaberger Strasse ist die katholische  Pfarrkirche St. Servatius zu finden.
Erbaut 1886 - 1891, am 21. Dezember 1944 zerstört. Der Wiederaufbau dauerte bis Ende 1950.
Am Ende der Annaberger Strasse gelangen wir zu dem aus dem 12. Jahrhundert stammenden "Turmhaus", eines der ältesten erhaltenen Wohnhäuser des Rheinlandes, ein mächtiger viereckiger Bau. Fundament und Sockel sind aus Basalt, ansonsten Bruchstein.
Hier hatten die Ritter von Friesdorf bis zum 14. Jahrhundert ihren Sitz.
Ab 1387 wurde die Abtei in Siegburg Eigentümer.

Ab dem 17. Jahrhundert war dem Lehnsherrn Sitz und Stimme im damaligen Landtag verbürgt. Im 19. Jahrhundert war das Haus in einen so schlechten Zustand geraten, dass dem damaligen Eigentümer Freiherr von Boeselager ein Abriss angeraten wurde. Zum Glück wurde es instand gesetzt.


Bis 1888 stand neben dem Turmhaus die alte Dorfkirche mit einem Turm aus dem 12. Jahrhundert. Ein kleiner Friedhof drängte sich um die Kirche.

 

 
Im Hintergrund der Turm der neuen Pfarrkirche.

Zeichnung aus Godesberger Heimatblätter = GoHbl



Bei einen schweren Angriff am 21.12.1944 wurde das Turmhaus und die umliegenden Häuser durch Fliegerbomben stark beschädigt. Beim Wiederaufbau des Turmhauses wurde die Dachform geändert. Siehe Zeichnung links.
Zeichnung des Turmhauses von Gerd Erkens 1901

Wenige Schritte vom Turmhaus entfernt liegt die Villa Simons in einem Park mit altem Baumbestand. Der Bankier Louis Ferdinand Köhler, der letzte Geldgeber für die "Friesdorfer Alaunhütte" hatte sich hier seine Ludwigslust ausbauen lassen. Er bewohnte dieses Haus bis zu seinem Tode 1858.Die Nachfahren von Köhler bewohnen noch heute das Haus.

Auf der Mauerseite zur Annaberger Strasse befindet sich der Pavillon des Hauses und hat ein schön gewalmtes Dach.



 

 

Textauszüge aus "Ein Spaziergang durch Friesdorf" von Adolf Berchem,
überarbeitet von Karl Josef Schwalb 2004 VHH

Wir verlassen nun die Villa Simons und kommen an diesem Wegekreuz vorbei zum Fachwerkhaus "Im Bachele 3"


Diese Wegekreuz wurde 1742 an anderer Stelle errichtet. Es hat zeitweise als Friedhofskreuz für den alten Friedhof am Turmhaus gedient. Als das Grundstück des ehemaligen Friedhofs 1956 bebaut werden sollte, fand man das überwucherte Kreuz. Leonard Peters, ein Nachfahre der Stifter, hat es dann in seinem Garten aufstellen lassen.


 


Das Fachwerkhaus war bis 1891 Wohnsitz des Friesdorfer Pastors und wird schon 1557 erwähnt und wurde 2010 renoviert.

Daneben befindet sich der Leyenhof mit seiner Bio-Landwirtschaft.
Auf dem Leyenhof wird schon seit anno 1495 Landwirtschaft betrieben.


 

Von Friesdorf aus steigen wir nun durch das Annabergertal hinauf zum Haus Annaberg. Das Gut Annaberg wurde an Stelle der unrentabel gewordenen "Friesdorfer Alaunhütte" errichtet. Das Gut wurde von Eugen Pfeifer (Gesellschafter der Kölner Zuckerfabrik Pfeifer und Langen) als Sommersitz gekauft und 1898/1897 als Villenbau im Stil des Historismus ausgebaut mit Herrenhaus und umgebenden Park. Das Haus wird heute als Tagungsstätte und Studentenwohnheim genutzt. www.annaberg.de  Im Studentenwohnheim "Haus Annaberg" gibt es 35 Studentenzimmer. "Haus Annaberg" steht allen Studenten offen, unabhängig von der Fachrichtung, Konfession und Nationalität.
Beide Fotos: Haus Annaberg

 

 

Von Haus Annaberg gehen wir weiter hinauf zum Kottenforst, einem ausgedehnten Waldgebiet und kommen später am Waldkrankenhaus vorbei.

 

 

Wir gelangen nun zum Ortsteil Schweinheim.

Auszug aus dem mobilen Rundgang des www.vhh-badgodesberg.de

"Schweinheim liegt auf dem Hang vor dem Kottenforst und bietet von vielen Stellen einen imposanten Blick über Godesberg mit der Godesburg bis hin zum Siebengebirge. Der heute eigene Ortsteil gehörte früher zum Dorf Godesberg und war nur eine kleine Ansiedlung zur Betreibung der Landwirtschaft. Der Name stammt daher, dass früher die Schweine zur Eichelmast in den Kottenforst getrieben wurden. Vom Ortskern zeugen noch die St. Sebastianus-Kapelle (Pestkapelle) und einige benachbarte Häuser. Die erste urkundliche Erwähnung von „Svenheim“ stammt aus dem Jahre 1156. Am Ende des 19. und zu Beginn des 20 Jh. wurden das evangelische Godesheim sowie die Sanatorien Schloss Rheinblick und Godeshöhe gebaut, die lange Zeit völlig frei standen. Inzwischen ist der Ortsteil, zu dem auch das Kloster Marienforst gehört, weitgehend mit Wohnhäusern und verschiedenen Einrichtungen wie einem evangelischen Waldkrankenhaus und Altenheim, Schulen und Sanatorien bebaut. In dem Ortsteil leben rd. 3.000 Einwohner".

Auf halber Höhe hinter der Godesburg liegt der Ortsteil Schweinheim, bis in die Neuzeit ein kleines Weinbauerndorf. Es war kirchlich und wirtschaftlich immer mit Godesberg verbunden.

Die Kriegswirren des 17. Jahrhunderts suchten auch die Gegend um Godesberg heim. Furchtbare Pestepidemien forderten große Opfer. In Schweinheim stand nun eine kleine Kapelle, die dem hl. Sebastian, dem Schutzheiligen gegen die Pest, geweiht war.

   
  Sie trug die Inschrift: " Bis hier ging die Pest und nicht weiter".
Als 1914 die neue Kapelle gebaut wurde, ergänzte man die Inschrift mit der  Jahreszahl 1666. Von hier aus gingen bis zu den Kriegszeiten unter Napoleon I. jährlich  Pilgerprozessionen zum Kloster Marienforst.
 

Bild von Josef Kolzem 1859-1945  Öl auf Leinwand 1929.
 

Bruder Lucas, wie er sich nach seinem Eintritt in die Ordensgemeinschaft der Steyler Missionare (1883) hieß, entstammt einer alten Godesberger Handwerkerfamilie. Offenbar bei einem Besuch in seiner Heimat entstand das Gemälde, das den Blick von der heutigen Horionstraße über das damalige Sanatorium "Villa Rheinblick" zur Godesburg zeigt.

Viele Bilder der Godesburg sind auf der Höhe von Schweinheim entstanden.

 

 

Im Jahre 2005 stifteten die Schweinheimer Bürger diese
Skulpturen. Sie sollen die an die frühere Landwirtschaft in diesem Ortsteil erinnern.

Wir gehen den Pilgerweg nach, kommen durch moderne Wohngebiete und den Stadtwald (Kottenforst) hinunter zum früheren Kloster Marienforst. Etwa eine halbe Stunde oberhalb der Stadtmitte am Godesberger Bach gelegen, wo dessen Tal sich weitet.


 


Das frühere Kloster Marienforst, 1228 erstmals urkundlich erwähnt, wurde nach 600 Jahren als Folge der Säkularisation aufgehoben.

Auf der früheren Orgel der Klosterkirche soll einst auch Ludwig van Beethoven gespielt haben.

Wie viele andere Klöster wurde Marienforst zum landwirtschaftlichen Betrieb. 1801 fiel das Kloster an die Franzosen, 1814 an die Preußen.
Seit 1832 ist der Hof Privatbesitz. Große Teile stehen unter Denkmalschutz.

Johann Ziegler (1750-1812) nach Lorenz Janscha 81749-1812)
Stadtarchiv Bonn, Graphische Sammlung


 


Der jetzige Gutshof  bewirtschaftet  die bis an die Stadtgrenze reichenden Felder.



 

 

 

 

 

In der Kirche St. Marien finden wir in der Querschiffvitrine Gipsabgüsse der Figuren von der heiligen Äbtissin Birgitta und St. Benedikt. Die Originalfiguren standen früher in den Nischen der Eingangspforte des Klosters.

1878 kaufte Friedrich August Engels aus Wuppertal das Gut Marienforst und erbaute das Gutshaus in gründerzeitlicher Architektur. In diesem Gebäude aus dem Jahr 1883 befand sich  25 Jahre lang die Residenz Indiens, nun werden dort Daten verarbeitet.  
Am Gut Marienforst überqueren wir den Godesberger Bach (früher die Antriebskraft für die Brungs Mühle und Brenigs Mühle. Wir gehen nun  über die Marienforster Promenade in Richtung Stadt zurück.

An der früheren Brungs Mühle ist jetzt ein Minigolfplatz.


 

An der Stelle der Brenigs Mühle wurde Marienforster Kirche als Teil der evangelischen Johannes-Kirchengemeinde von dem Münchener Architekt Gustav Gsaender entworfen und 1966 eingeweiht. Sie steht auf der Stelle des ehemaligen Mühlenteiches, was eine schwierige Pfahlgründung erforderte.

Text aus VHH Spaziergang durch Alt-Godesberg 2012


 

Am Godesberger Brunnen, den wir schon im Teil 1 besucht haben, steigen wir hoch durch den Redoutenpark zum Bismarkturm.

Der Bereich des Godesberger Brunnen wurde 2015 neu hergestellt.

Bericht des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte über die Baumaßnahmen, mehr>>

Bismarkturm:
Dieser wurde 1901-02 aus Niedermendiger Basalt errichtet und ist 20m hoch. Damals wurden  als Erinnerung an den "Eisernen Kanzler" in Deutschland Bismarktürme und Bismarksäulen errichtet.

 

 

 

Bergseits hinter dem Bismarkturm ist das Eingangstor zum 1890/93 erbauten Schloss von der Heydt. Karl von der Heydt kaufte 1890 das Gelände" Auf dem Wacholder" und ließ seine Sommervilla im Neorenaissancestil errichten. Es beherrscht den ganzen Park.

 

Leider sind die Bäume und Sträucher so groß geworden dass ein Durchblick vom Tor zum Schloss nicht mehr möglich ist.

 

 

 

Das gesamte Areal wurde 1926 vom Jesuitenorden übernommen und dort ein Schulbetrieb  eingerichtet.

Auf dieser Fliegeraufnahme aus dem Jahr 1937 liegt das Schloss links auf der Höhe. Im Hintergrund erkennen wir die Strasse, die am Gut Marienforst vorbei, in Richtung Gemeinde Wachtberg führt.

Das Schloss wurde in "Stella Rheni" umbenannt und ist heute ein Teil des Internats der 1929 fertig gestellten neuen Schulgebäude des Aloisiuskollegs. Damals als reiner Betonbau die modernste Schule im Umkreis. Die Erweiterungsbauten stammen aus den 1950er Jahren.

Auf dem Weg zum höher gelegenen  Stadtteil Heiderhof gibt es immer schöne Ausblicke auf Bad Godesberg und das Siebengebirge

Der jüngste Stadtteil von Bad Godesberg entstand ab 1964 auf der Hochfläche des Lyngsberges. Den Namen hat das Bauvorhaben des Bundes von einem alten Hof aus dem 17. Jahrhundert, der als "Hof auf der Abtsheydte" später Heiderhof genannt wurde.

 

 

Foto: Plan der Stadt Bonn

 

Die bei der Neubebauung mit Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern noch vorhandenen landwirtschaftlich genutzten Hofgebäude waren um 1900 errichtet worden.
Das Viertel "Oberer Lyngsberg" entstand auf ehemaligem Abbaugelände von Quarzit und Ton. An den früheren Tagebau erinnern noch einige Teiche mit interessanten Terrassenhäusern.

Alle Fotos, wenn nichts Anderes angeben  © Walter Voigt

 

Weiter zum Rundgangteil 5 (Muffendorf, Lannesdorf, Mehlem) mehr>>

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