Erstellt am: 18.2.2011

 

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Der Godesberg
Der Hügel, auf dem heute die Godesburg steht, war in germanischer Zeit ein Ort der Verehrung. Der aus dem Jahr 973 älteste überlieferte Ortsname lautete "Vuodenesberg", verwies also auf den Gott Wotan. Zu christlicher Zeit errichtete man dort eine Friedhofskapelle, die dem Erzengel Michael geweiht war. Dessen ungeachtet ließ Erzbischof Dietrich von Hengebach am 15. Oktober Jahr 1210 an dieser Stelle den Grundstein für eine Höhenburg legen. Sie diente der Verteidigung des Erzbistums. Der Politik opferte er die Michaelskapelle –  eine in den Augen der Zeitgenossen nahezu frevlerische Tat.

Die Godesburg
Erzbischof Walram von Jülich ließ die Godesburg in den 1340er Jahren ausbauen. Dabei wurde der mächtige Bergfried im Zentrum der Burganlage vergrößert. Es gab außerdem einen repräsentativen Saal, Palas genannt. Die erste Etage des mehrstöckigen Kammerbaus diente dem Erzbischof als Wohn- und Schlafraum. Auf einem anderen Stockwerk war sein Gefolge untergebracht. Zwischen Palas und Kammerbau befand sich die Hofkapelle. Vermutlich waren auch geeignete Räume für das erzbischöfliche Archiv und für die Kanzlei vorhanden. Auf der Godesburg ließ es sich gut leben. Besonders wenn im 14. Jahrhundert der Erzbischof dort residierte. Dann waren ungefähr 100 Personen auf der Burg zu verköstigen. So wundert es nicht, dass die Küche mit den Wirtschaftsgebäuden und dem Brunnen recht groß war.

Die Sprengung
Mit der Pracht war es am 17. Dezember 1583 vorbei. Große Teile der Burg wurden während des Kölnischen Krieges, auch Truchsessischer Krieg genannt, in die Luft gesprengt. Dafür trieben die angreifenden bayerischen und spanischen Truppen einen Stollen in den Felsen, füllten große Mengen Schießpulver hinein und brachten es zur Explosion. Anders war die Godesburg nicht zu erobern. Die Godesburg blieb eine Ruine; der Wiederaufbau unterblieb, da wegen der veränderten Militärtechnik, zum Beispiel der erheblich größeren Durchschlagskraft der Feuerwaffen dank des Einsatzes von Schießpulver, solche Burgen keine Sicherheit mehr boten.

Text: LVR-LandesMuseum Bonn

 


 

 

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