Erstellt am:3.12.2010

Mousoleum Guier

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Der Text  wurde dem 2010 vom Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V.  herausgegebenen
"Spaziergang über den Burgfriedhof", Autor Dr. Ammermüller, mit freundlicher Genehmigung entnommen.

Der verstorbene Dr. George Guier ist 1824 in Philadelphia geboren und 1903 in Barcelona  gestorben, möglicherweise auf Reisen.

Seine Vorfahren Geyer stammen  wohl aus Württemberg. Er war Arzt und hat möglicherweise seinen  Reichtum an der Börse verdient, denn das Mausoleum soll etwa ½ Mio. Goldmark gekostet haben und dies macht sich noch heute an dem guten  Erhaltungszustand nach über 100 Jahren bemerkbar.

Seine 26 Jahre jüngere Frau Fanny Alberts ist in Saarbrücken geboren, wo ihr aus  Wiehl (Gummersbach) stammender Vater Lehrer und evangelischer Kantor war.

Sie hat sich wohl mit ihren Eltern überworfen, weil sie sich mit dem auf Brautsuche in Deutschland weilenden  Dr. Guier  verband, katholisch wurde und drei Monate nach Ankunft in  Philadelphia eine Tochter gebar.

Fanny Guier gab das Mausoleum Guier in Auftrag, nachdem sie bereits das Mausoleum Alberts bauen ließ, in  dem sie auch 1929 bestattet wurde, so dass eine Beziehung zu  Godesberg bestanden haben muss.

Das Mausoleum baute der hiesige Architekt Weinreis, aber die Pläne stammen von Stenz, der an den Ausgrabungen in Pergamon teilnahm und in Istanbul weilte, was die  gekonnte byzantinische Bauweise erklärt.


 Das Erdgeschoss ist aus  einfachen Steinquadern gebaut und luxuriös wirkt nur der  Eingangsbaldachin, der  von zehn dünnen Säulen getragen, sich aus der Nähe als sehr feine Steinmetzarbeit herausstellt.
Das Erdgeschoss hat durch die Wandpfeiler erkennbar acht Ecken (Oktagon), doch nur bei dem Obergeschoss sind die Seitenlängen gleich lang. 

Das Obergeschoss (Tambour) ist prachtvoll mit weißen Marmorsäulen  und großen Friesen verziert. Die darüber liegende Spitzkuppel ist  mit grünen glasierten Keramikziegeln abgedeckt. Eine Doppeltür, auf  der englisch geschrieben steht „Dein Wille geschehe“, gibt  bei Begräbnissen oder Führungen  das Innere.
Dort steht in der  Kuppel auf englisch „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben“.  Beim Eintritt ist man überrascht durch die Lichtfülle, die immerhin durch 18 Fenster eindringt.
 

Das Innere ist entsprechend in hellen  Farben, überwiegend in rosa und hellgelb, gehalten. In dem großen  Kellergeschoss steht der einzige Sarg aus rosa Marmor auf weißen Marmorplatten. Das wertvolle und schöne Gebäude hat die Stadt Bad  Godesberg 1952 erworben und es dient nun als Friedhofskapelle.

(
Damit das Gebäude als Friedhofskapelle genutzt werden konnte, wurde die Öffnung in des Decke des Kellergeschosses geschlossen.)

 

 
 

 
   

 

  3 Bilder © Martin Gussone, 2009
 

 

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